Alternativen kennenlernen
Es gibt nicht nur Hämodialyse
Man kann nur empfehlen, was man kennt! Aus diesem Grund haben wir mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie ein innovatives VR-Lehrprojekt an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Kiel ins Leben gerufen.
Alle Medizin-Studierenden schlüpfen nun einmal während ihres Studiums in die Haut eines Peritonealdialysepatienten und führen bei sich selbst eine virtuelle Bauchfelldialysebehandlung durch.
Wir sind sicher: Nichts bleibt so gut im Kopf, wie Dinge die man einmal mit seinen eigenen Händen gemacht hat.
So hoffen wir, dass alle Kieler Absolventinnen und Absolventen in Zukunft darüber Bescheid wissen, was PD ist und wie sie funktioniert. Dieses Projekt ist ein großer Fortschritt, da die PD in der Vergangenheit, wenn überhaupt, nur flüchtig im Medizinstudium vorkam.
Auch was die Weiterbildung von zukünftigen Nephrologinnen und Nephrologen angeht, gehen wir in Kiel neue Wege. Mit Etablierung des SKIP-SH Projektes haben wir eine feste PD-Rotation eingerichtet, sodass alle Kolleginnen und Kollegen sich intensiv und nachhaltig, theoretisch, wie praktisch, mit dem Verfahren auseinandersetzen können.
Starkes Netzwerk
Über unseren Norden hinaus
Unser Ziel ist es, das SKIP-SH Konzept weiterzutragen und andernorts vergleichbare Projekte entstehen zu lassen. So kann die PD bundesweit gestärkt werden. Die VR-Umgebung eignet sich hervorragend als Startpunkt: Seit dem Wintersemester 2023 hat unser innovatives Lehrprojekt auch die Universitätsklinik Lübeck erreicht! Ferner ist es uns gelungen, gemeinsam mit dem Städtischen Klinikum Braunschweig sowie dem Robert-Bosch Krankenhaus Stuttgart das PD Forschungskonsortium TRIPoD zu gründen.
Warum diese Technologie? Mittels VR können spielerisch und sicher erste Erfahrungen gesammelt werden. Um allen Interessierten den Einstieg in die PD so leicht wie möglich zu machen, befindet sich eine eigens zu diesem Zweck konzipierte VR-Anwendung in Entwicklung. Diese konnten wir bereits testen und wird noch 2024 erscheinen.
Kontakt
Ihr Ansprechpartner für mehr PD in der Lehre
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Ihr Ansprechpartner für mehr PD in der Lehre
Nach meinem Medizinstudium stand für mich fest, Lehre lässt sich moderner und effektiver gestalten. Die Ausbildung zukünftiger Ärztinnen und Ärzte muss eine unserer Prioritäten sein. Aus diesem Grund habe ich mich seit Beginn meiner Weiterbildung konsequent für eine Stärkung der Lehre in der Nephrologie eingesetzt. Das von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie geförderte VR-Projekt zur Stärkung der PD liegt mir besonders am Herzen, da es eine phantastische Möglichkeit bietet Spaß und effektive Wissensvermittlung zu verbinden. Bitte melden Sie sich, wenn Sie Lust haben die VR-Lehre an Ihrer Fakultät einzuführen. Wir teilen unsere Erfahrungen gerne und helfen aktiv vor Ort, den Einstieg so leicht wie möglich zu machen.
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Wissen generieren
Wissen schafft Fortschritt
Unser Ziel ist es nicht nur, jedem Menschen die für ihn passende Dialysebehandlung zu ermöglichen, sondern die Behandlung besser zu machen.
Dafür betrachten wir verschiedene relevante Bereiche: Es beginnt schon beim Weg zur Dialyse: Warum ist die Peritonealdialyse (PD) bei so vielen notwendigen Zentrumsbesuchen der Hämodialyse nicht weiter verbreitet und wann ist der optimale Zeitpunkt für den Therapiebeginn? Während der Therapie fragen wir uns zudem, wie wir PD so anbieten können, dass Familienangehörigen gut einbezogen und etwaige Begleit- und Folgeerkrankungen des Nierenversagens bestmöglich behandelt werden können. Um Antworten auf diese Fragen in der Zukunft liefern zu können, begleiten wir SKIP-SH auch wissenschaftlich, denn ohne Forschung, die Wissen schafft, können wir uns nicht verbessern. Um möglichst viele wichtige Daten zu sammeln, bitten wir alle unsere Patienten und deren Angehörige, an einer prospektiven Registerstudie im Rahmen von SKIP-SH teilzunehmen. In dieser Studie begleiten wir unsere Patienten und ihre Familien bei ihrem Weg zum Beginn der Dialyse und darüber hinaus. Wir erfassen Daten zum klinischen Verlauf und Laborwerte, erheben die Lebensqualität anhand standardisierter Fragebögen und sammeln Biomaterialien wie Blut und PD-Flüssigkeit. Nur mit dieser Arbeit wird es möglich, die optimale Dialysebehandlung für jeden einzelnen Menschen anzubieten.
Zwei Säulen
Grundlagenforschung
Für Dialyse- und insbesondere PD-Patienten sind drei große Themenkomplexe von besonderer Bedeutung für ihre Gesundheit. Eins der größten Probleme in diesem Zusammenhang stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung mit dem Nierenversagen dar. Es ist bekannt, dass Dialysepatienten ein weit überdurchschnittliches kardiovaskuläres Risiko haben, dass sehr schnell Arteriosklerose und ihre typischen Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle auftreten, und dass viele der etablierten Medikamente in diesem Patientenkollektiv nicht oder schlechter als erhofft wirken. Ein zweites großes Problem von Dialysepatienten ist der stetige Verlust von Muskelmasse und körperlicher Funktionsfähigkeit, die letztlich zu Kachexie und Infektanfälligkeit führt. Als drittes betrifft PD-Patienten eine fortschreitende Entzündung des Bauchfells, die in einigen Fällen nach Jahren dafür verantwortlich sein kann, dass die PD beendet werden muss. Die Ursachen dieser Probleme sind aktuell nicht gut genug verstanden, um spezifische, an Dialysepatienten angepasste Therapien zu entwerfen. Es ist also die Grundlagenforschung gefragt, da wir noch zu wenig über Krankheitsursachen und -entstehung wissen. Um das zu erreichen, ist Forschung im Labor, an Zellen und mit Biomaterialien von Betroffenen, das wir beispielsweise im Rahmen der SKIP-SH Kohortenstudie sammeln, notwendig.
Klinische Forschung
Zur Verbesserung der Versorgung von Dialysepatienten brauchen wir auch klinische Forschung. In Deutschland wissen wir aktuell wenig darüber, was mit Menschen passiert, die ein Nierenversagen entwickeln. Für gezielte Verbesserungen ist es daher zunächst notwendig, den Status quo zu erheben, und zwar von Anfang an: Wer wird wann, wo und wie auf den Beginn der Dialyse vorbereitet, wo und wie wird die Dialyse begonnen und wie geht es den Menschen hinterher? Nur mit diesem Wissen kann man die Antworten auf klinisch wichtige Fragen ableiten. Dazu gehört beispielsweise, warum die PD in Deutschland nach wie vor so wenig Verbreitung findet, wie man prognostizieren kann, ob die PD bei einem bestimmen Patienten gut klappen wird und wie lange sie durchgeführt werden kann. Häufig vergessen werden zudem die Angehörigen der Nierenpatienten, die durch Betreuung und Unterstützung zuhause aber maßgeblich zum Erfolg der Behandlung beitragen. Zur Beantwortung dieser Fragen brauchen wir ausreichende Daten über den klinischen Verlauf, aber auch beispielsweise Laborwerte, oder die eingenommenen Medikamente, genau so wie Daten über die körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität. Genau diese Daten erfassen wir im Rahmen der SKIP-SH Kohortenstudie, um mit den gewonnenen Erkenntnissen die Behandlungsqualität von Dialysepatienten zu steigern.
Kontakt
Ihr Ansprechpartner für Fortschritte in der PD
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Ihr Ansprechpartner für Fortschritte in der PD
Seit Beginn meines Berufslebens beschäftige ich mich mit den Problemen und Sorgen von Menschen, die an einem fortschreitenden Nierenversagen leiden, kurz vor dem Beginn der Dialyse stehen und schon lange Dialyse machen. Für eine ideale und individuelle Therapie müssen wir alle Bereiche betrachten und Verbesserungen anstreben. Hierfür arbeiten wir auch im Rahmen von SKIP-SH in der Forschung. Wir freuen uns über jedes Interesse an der Forschung, stehen bei Fragen jederzeit zur Verfügung, sind gern bereit zur Kooperation und machen auf Anfrage Daten und Biomaterialien für andere Wissenschaftler verfügbar.
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